Ecstasy, Speed, Crystal Meth: The Good, the Bad and the Ugly

1.      Einleitung Den österreichischen Schlagzeilen und den darin zitierten Abwassertests zu urteilen, ging der Konsum von „Partydrogen“ wie MDMA (Ecstasy) während Corona zurück, doch der Konsum von Amphetaminen (Speed) und Methamphetaminen (Crystal Meth) nahm im Lockdown zu. Gerade die „Monsterdroge“ Crystal sei über Tschechien und die Slowakei auf dem Vormarsch nach Österreich, lautet die Warnung …

Auto[nome] Mortalität – letzte Ausfahrt: Zentralfriedhof Wien

„Der letzte Wagen ist immer ein Kombi“ [1] – selbst wenn das amtlicherseits nicht völlig korrekt ist,[2] schließlich werden Leichenwagen als Bestattungskraftwagen geführt und nicht als Pkw kategorisiert.[3] Doch in der Regel werden gemeinhin Fahrzeuge der Oberklasse wie etwa der Marken BMW oder Mercedes-Benz für die letzte Fahrt bevorzugt.[4] So kann in Wien der abschließende …

The Woman’s Tools Will Dismantle The Master’s House

Perspektiven zu Schwesternschaft, Orten und Medien 1.      Einleitung Im Jahr 2021 wurden in Österreich 31 Frauen mutmaßlich ermordet.[1] Solidarität wird zu Recht gefordert und mittlerweile durch das feministische Bündnis „Claim the Space“ (Raumnahme) auf die Straße getragen. Damit werden die Femizide als Spitze der Gewalt gegen FLINTA* (Frauen, Lesben, inter, nichtbinäre, trans und agender Personen) …

Zwischen fest und flüssig und jenseits von sozialen Festschreibungen

Colloid materials of identity im Musikvideo „Scream“ 1.      Einleitung Der Ärger begann, als ein Hausmeister am 26. September 1927 vergaß, die Türen der Aula der Emerson High School in Gary (Indiana) aufzuschließen. Eine Menschenmenge hatte sich auf dem Flur versammelt und wartete auf den Beginn der ersten Schulstunde. Zwei afroamerikanische Schüler*innen kamen vorbei. Plötzlich platzte …

Gesellschaft ist bunt – auch im Alter

Eine Analyse der TV-Serie The Golden Girls im Rahmen der Queer Theory 1.      Einleitung In den letzten vier Jahrzehnten hat die gesellschaftliche Sichtbarkeit von LGBTQIA* kontinuierlich zugenommen.[1]  Immer mehr Menschen engagieren sich und Aktivist*innen, Künstler*innen treten für ihr bzw. ein plurales So-Sein ein.[2] Jedoch zählen alternde LGBTQIA* meist nicht zu den Personen, die im öffentlichen …

Melancholische Papiergirlanden.

Eine Analyse der atmosphärischen Gestaltungsmittel in Max Ophüls Liebelei   1.      Einleitung Liebelei Ophüls weiß zu berichten: „Über Liebelei lag ein Glücksstern“.[1] Wobei dies nicht unbedingt für die Erzählung als solche gilt. Denn die Liebe zwischen Leutnant Fritz Lobheimer (gespielt von Wolfgang Liebeneiner) und Christine Weyring (Magda Schneider) steht unter einem schlechten Stern. Fritz hat …

Blue Blues: ein Essay über die Melancholie

1.      Einleitung Der Kultur- und Literaturwissenschaftler Hartmut Böhme bezieht sich in seinem Text „Kritik der Melancholie und Melancholie der Kritik“ zunächst auf Erwin Panofsky und Fritz Saxl sowie ihre Forschung zu „Melencolia I“ von Albrecht Dürer.[1] Die beiden Forscher wiederum verweisen auf einen Brief des hermetischen Neuplatonikers Marsilio Ficino an seinen Freund Giovanni Calvacanti, in …

Entuziazm im Licht der modernen abstrakten Arbeit

1.     Einführung und Ausgangslage Der Film Entuziazm (Simfonija Donbassa) ist vor allem aufgrund des kreativen Umgangs Dziga Vertovs mit dem neuen Tonmedium bekannt. Auf der Tonebene stellt er der Kirchenmusik die Internationale gegenüber.[1] Im Ticken der Uhr und im Ruf des Kuckucks kündigt sich die kommende Revolution an.[2] Keine Frage, Vertovs filmische Verfahren unterstützen auch …

Zwischen Verirrungen und Widersprüchen:

Methodenreflexion und Medienethnografische Dokumentation zur Methode des Flanierens 1.     Einleitung Im ersten Teil meines Projekts widmete ich mich im Areal Schloss Schönbrunn einer Praxis des Gehens, genauer: des Flanierens. Anhand einer erstellten Landkarte verlegte ich das Flanieren jedoch in den Cyberspace und machte meinen Stadtrundgang so auch Kolleg*innen zugänglich. Ein Kollege erkundete meine Kartografie virtuell …

Theatral oder real – (k)ein Doppelspiel

Eine Gruppe junger Menschen hüpfen vom letzten Treppenabsatz in die Unterführung einer Wiener U-Bahn-Station. Dabei lassen sie Skate-, Longboards und Roller aus einiger Höhe auf den Fliesenboden fallen, springen auf die Sportgeräte und fahren in gewandten Bewegungen an den Passant*innen vorbei. Wenige Meter weiter wartet ein Verkäufer der Wiener Straßenzeitung „Augustin“, der sich, als er …